Welche Nuss ist keine Nuss?

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Welche Nuss ist keine Nuss? Diese Frage mag sich erst einmal komisch anhören. Betrachtet man jedoch die Botanik der sogenannten Nüsse, wird klar, dass es sich streng genommen nicht bei allem, was wir im allgemeinen Sprachgebrauch als Nuss bezeichnen, wirklich um Nüsse handelt.

Welche Merkmale machen eine Nuss zur Nuss?

Botanisch gesehen, sind Nüsse Schließfrüchte. Das heißt, bei einer Frucht, die komplett von einer Wand umhüllt wird, handelt es sich um eine Nuss. Diese Fruchtwand muss aus drei Schichten bestehen, die miteinander verwachsen sind. Die Nuss, die wir essen, ist der Samen der Frucht. Alle Früchte, deren Hülle weniger als drei Schichten aufweist oder die sich von alleine öffnen, sind keine Nüsse.
Einige Steinfrüchte, wie Pistazien und Pekannüsse, werden im Sprachgebrauch zu den Nüssen gezählt. Bei ihnen ist jedoch nur die innere Fruchtwand verholzt, die von einer weichen Hülle, dem Fruchtfleisch, umgeben ist. Zu den Steinfrüchten zählen auch Pfirsiche und Pflaumen.
In der untenstehenden Tabelle haben wir Dir die Merkmale einmal aufgelistet. Die Merkmale, die dafür sprechen, dass es sich um eine Nuss handelt, müssen alle gleichzeitig erfüllt sein. Ist nur ein Merkmal nicht erfüllt, so handelt es sich botanisch gesehen nicht um eine Frucht.

Merkmale für eine echte Nuss Merkmale für eine „unechte“ Nuss
Es ist eine Fruchtwand vorhanden Es ist keine Fruchtwand vorhanden
Die Fruchtwand besteht aus drei Schichten Die Fruchtwand besteht aus weniger als drei Schichten
Die Fruchtwand öffnet sich nicht von alleine Die Fruchtwand öffnet sich von alleine

Diese Nüsse sind keine echten Nüsse

  • Mandeln
  • Cashewnüsse
  • Paranüsse
  • Pekannüsse
  • Muskatnüsse
  • Kokosnüsse
  • Pistazien
  • Erdnüsse
  • Pinienkerne

KERNenergie Nüsse

Mandeln

Mandeln sind die Samen einer Steinfrucht. Sie werden von einer grün-grauen samtartigen, behaarten, fleischigen Hülle umgeben. Diese reißt bei der Ernte auf und wird entfernt. Darin befindet sich meist einer der Kerne, ab und zu sind auch zwei zu finden.

KERNenergie Mandeln

Cashewkerne

Cashewkerne gehören zur Familie der Sumachgewächse. Sie wachsen außen am Fruchtstiel einer birnenähnlichen Frucht heraus, dem sogenannten Cashewapfel, der zum Schalenobst gehört. Cashews sind die Kerne dieser Frucht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Früchten wächst der Kern aber eben nicht innen, sondern außen.

KERNenergie Cashewkerne

Paranüsse

Paranüsse sind die Samen des Paranussbaums. Sie gehören zur Familie der Kapselfrüchte, da sie sich an einer Seite kapselartig öffnen. Die Kapseln erinnern von ihrem Äußeren an Kokosnüsse. Springen sie auf, kommen in ihrem Inneren viele große Samen zum Vorschein, die Paranüsse. Um an den eigentlichen Kern zu gelangen, ist viel Kraft notwendig, da er von einer sehr harten Schale umgeben ist.

KERNenergie Parnanüsse

 

Pekannüsse

Pekannüsse sind, wie Mandeln, Steinkerne einer Steinfrucht. Sie haben eine vierrippige fleischige Schale, die sogenannte Mesokap. Diese trocknet bei der Reife ein und springt auf, wodurch die Kerne mit ihrer Schale auf den Boden fallen. Die Schale lässt sich so leicht entfernen, dass Du gar keinen Nussknacker benötigst, um sie zu öffnen.

KERNenergie Pekannüsse

 

Muskatnüsse

Muskatnüsse werden zwar sowieso weniger im Zusammenhang mit Nüssen genannt, wir möchten sie trotzdem kurz erwähnen, da auch sie den Zusatz „nuss“ im Namen tragen. Bei ihnen handelt es sich um die Samen einer Balgfrucht. Eine Balgfrucht besteht aus einem Fruchtblatt, das verwächst und, wenn die Samen reif sind, wieder aufplatzt.

Muskatnuss

Kokosnüsse

Kokosnüsse zählen botanisch gesehen zu den einsamigen Steinfrüchten. Sie wachsen an einem Baum, der zu den Palmengewächsen gezählt wird. Die Frucht, die etwa 20 bis 30 cm lang ist, hat eine dreieckige Form. Ihre Außenhülle ist ledrig und wasserdicht. Darunter befindet sich eine dicke Faserschicht, die sehr hart ist. Darunter wiederum liegt die Steinschicht, die die Kokosmilch und das weiße Fruchtfleisch, die sogenannte Kopra, aus dem auch Kokos Chips gewonnen werden, schützt.

KERNenergie Kokosnüsse

Pistazien

Pistazien wachsen an Bäumen, die, wie auch die Cashewkerne, zur Pflanzenfamilie der Sumachgewächse gehören. Ihre Früchte stehen immer in Doppeltrauben zusammen. Sie sind der Steinkern einer Steinfrucht, der von einer fleischigen, grünen Schicht umgeben ist. Der Steinkern wiederum wird von einer harten, hellen Schale umgeben, die ca. einen Monat bevor der Kern reif ist, aufspringt. Der Kern an sich hat eine gelbliche oder grüne Farbe und wird von einer rotbraunen Samenhaut umgeben. Je grüner der Kern, desto höher ist die Qualität der Pistazien.

KERNenergie Pistazien

Erdnüsse

Erdnüsse sind botanisch gesehen Hülsenfrüchte und damit mit Erbsen und Bohnen verwandt. Sie befinden sich, wie Bohnen und Erbsen auch, in einer länglichen Hülse. Da sie aber im Gegensatz zu anderen Hülsenfrüchten komplett verschlossen bleiben, gehören sie morphologisch, also von ihrer äußeren Gestalt her, zu den Nüssen. Auch die Tatsache, dass sie roh gegessen werden können, unterscheidet sie von anderen Hülsenfrüchten. Je nachdem, nach welchen Kriterien Du also die Erdnuss einordnen möchtest, kannst Du sie als Nuss oder als Hülsenfrucht ansehen.

KERNenergie Erdnüsse

Pinienkerne

Pinienkerne tragen zwar nicht den Begriff Nuss im Namen, werden aber aufgrund ihrer knackigen Konsistenz oft zu den Nüssen gezählt. Sie sind die Samen der Pinie und wachsen in deren Zapfen. Die Zapfen sind holzig und geschuppt und die Pinienkerne sind paarweise darin untergebracht. Daher rührt auch ihr leicht harziger Geschmack. Bis sich die Ernte der Pinienkerne lohnt, muss die Pinie ca. 20 Jahre lang wachsen.

KERNenergie Pinienkerne

Welche Nüsse sind echte Nüsse?

Zu den Nussfrüchten im botanischen Sinne werden Haselnüsse und Macadamia Nüsse gezählt.
Haselnüsse sind die Nüsse des Haselnussstrauchs. Der Samen ist von einer verholzten Fruchtwand umgeben, die geknackt werden muss, um an die leckeren Haselnüsse zu gelangen.

KERNenergie Haselnüsse
Macadamia Nüsse wachsen an Macadamiabäumen. Diese haben lange, hängende Stiele, an denen 100 bis 500 Blüten wachsen. In etwa 6 Monaten reifen in diesen befruchteten Blüten die Macadamianüsse heran, die von einer grünen Hülle umgeben werden. Allerdings entwickeln sich nur aus drei bis fünf Prozent der Blüten Macadamias, die erntefähig sind. Sind die Nüsse reif, fallen sie entweder mit ihrer Schale auf den Boden oder ihre Hülle platzt auf und die Nuss fällt auf den Boden. Diese wiederum ist von einer sehr harten Schale umgeben, in deren Inneren sich der aromatische, leicht süßliche Kern befindet.

KERNenergie Macadamia Nüsse
Walnüsse wurden lange Zeit lang als Steinfrucht eingeordnet, da davon ausgegangen wurde, dass sie ähnlich wie eine Mandel aufgebaut sind und damit zu den Steinfrüchten gehören. Letzte Untersuchungen haben aber gezeigt, dass ihre äußere grüne Hülle tatsächlich verholzt ist und damit richtigerweise zu den Nüssen gezählt wird. Außerdem sind auch Bucheckern und die Früchte der Edelkastanie Nüsse.

KERNenergie Walnüsse

Egal, ob tatsächlich eine Nuss oder nur dem Namen nach: Jede Frucht hat ein einzigartiges und unverwechselbares Aroma. Bei KERNenergie findest Du eine große Auswahl an Nüssen und Kernen, die besonders aromatisch schmecken. Denn wir legen, unabhängig von der botanischen Zugehörigkeit, bei allen unseren Rohwaren großen Wert darauf, nur Produkte von höchster Qualität aus den besten Anbaugebieten weltweit für Dich auszuwählen.

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10 Kommentare zu “Welche Nuss ist keine Nuss?”

  1. Danke für die nusstastischen Infos. Können sie uns bitte den Link zu den neusten Forschungen zukommen lassen.

    Vielen Dank und nussige Grüße

  2. Super Beitrag mit den echten und unechten Nüssen.

    JEDOCH! Ihr schlauen Nüsse…die erwiesenermasen wertvollste aller Nüsse habt ihr schlicht und einfach vergessen! SCHADE!

    Freundliche Grüsse aus der CH

    Patrick

  3. Eine gute Sache, die Botanik der „Nüsse“ mal zu erklären. Als Biologie-Lehrerin finde ich das sehr lobenswert! Gestutzt habe ich bei der Pekannüssen, da sich bei mir die innere Schale als durchaus schwer zu knacken erwiesen hat. Eine Frage noch: sind die amerikanischen Hickory-Nüsse identisch mit Pekannüssen? Danke!

    1. Hallo Christiane, bei der Hickory-Nuss handelt es sich um eine Pflanzengattung. Eine Art der Hickory-Nuss ist die Pekannuss. Es gibt jedoch auch weitere Nüsse, wie die Bitternuss oder die Königsnuss, die ebenso zur Gattung der Hickory-Nüsse gehören.

  4. Vielen Dank für eure umfangreiche Information. Da ich Allergikerin bin, was echte Nüsse angeht, aber Mandeln, Erdnüsse, Cashews und Pinienkerne vertrage, fühle ich mich nun etwas sicherer.

  5. Ganz toller Artikel. Als Nussallergikerin habe ich immer wieder nicht begreifen können, weshalb ich so unterschiedlich auf verschiedene “Nüsse” reagiere. Die grössten Feinde sind Haselnüsse und Mandeln, dann kommt es aber auf die Zuberetung darauf an. Ich bin zudem auf Steinobst und Äpfel, Birnen etc. allergisch. Dank diesem Artikel ist einiges viel klarer! Danke!

  6. Der Verzehr von Macadamianüssen (auch in kleinsten Mengen) löst bei mir eine Gastroenteritis aus. Für mich ist das eine Speisenunverträglichkeit und keine Allergie. Am nächsten Tag ist wieder alles normal. Es wäre für mich hilfreich, wenn die Macadamianuss auf der Speisekarte gekennzeichnet wäre.

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